Die Alexander-Technik wurde von Frederick Matthias Alexander (1869-1955), einem in Tasmanien geborenen Schauspieler und Shakespeare Rezitator entwickelt.
Nach ersten Bühnenerfolgen litt er unter Stimmproblemen, die medizinisch nicht
dauerhaft zu heilen waren.
In Jahren akribischer Selbstbeobachtung erkannte er, wie er seine Schwierigkeiten durch ungünstige Bewegungs- und Verhaltensmuster zunächst selbst verursacht hatte, sie dann aber auch selbst beheben konnte.
Er überwand nicht nur die gesundheitlichen Probleme, sondern steigerte seine Bühnenpräsenz so dramatisch, dass zunächst vor allem Kollegen seinen Rat suchten.
In England und Amerika hatte Alexander bedeutende Anhänger und Schüler wie John Dewey,
Aldous Huxley und J.B. Shaw. Nikolaas Tinbergen, der Medizin-Nobelpreisträger von 1973, widmete einen großen Teil seiner Dankesrede der Alexander-Technik.
Um Alexander-Technik zu praktizieren, brauchen Sie keinerlei Fachwissen, weder zusätzlich Zeit, Platz oder Ausrüstung – dafür immer wieder kurze Momente der Besinnung, um Störendes oder Überflüssiges nicht zu tun.
„Wenn wir aufhören das Falsche zu tun, geschieht das Richtige von allein.“
Wir absolvieren kein schweißtreibendes Training, sondern suchen in alltäglichen und besonderen Situationen nach Möglichkeiten, den Körper klug einzusetzen statt ihn
bezwingen zu wollen.
Durch behutsame Verbesserung der Bewegungskoordination schaffen wir ein Bewusstsein
für das harmonische Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele.
Ohne dass Alexander es wusste oder wollte, kommt seine Arbeit östlichen Weisheitslehren nahe. Sie könnte auch als „Kunst des Nicht-Tuns“, ähnlich der taoistischen
Lehre vom Wu Wei und als westlicher „Zen – Weg“ beschrieben werden.
(Elisabeth Rennschuh)