Meine Arbeitsweise

„Balance und Leichtigkeit“ drückt aus, was mir besonders am Herzen liegt. Es ist mehr gemeint, als auf einem Bein stehen zu können. Es geht um die harmonische Beziehung zwischen Ruhe und Bewegung, zwischen Wunsch und Notwendigkeit, dem eigenen Innen und Außen.

In meiner ersten, medizinisch-technischen Ausbildung habe ich Anatomie und allgemeine Gesundheitslehre gelernt und mich später mit Neurophysiologie und Psychologie beschäftigt.
In der Alexander-technischen Ausbildung (1600 Stunden) kam das Konzept des „Selbst-Gebrauchs“ hinzu, das in der Schulmedizin kaum beachtet wird. Mein Schulterproblem beim Cello spielen, war damit endlich zu lösen.

Zeichnen, Augentraining und eine Hörtherapie nach Tomatis halfen mir dabei, die alltäglichen Wahrnehmungsarten besser zu verstehen.
Mit Aikishintaiso lernte ich eine (nicht-sportliche) japanischen Bewegungskunst kennen, und inzwischen beschäftigen mich Lernstrategien für jedes Lebensalter.

Seit 2013 assistiere ich meinem Ausbilder Bryan McKenna in den Alexander–Technik Kursen des Hochschulsports und der Musik Hochschule Bremen. Dafür bin ich sehr dankbar; ebenso für die unterschiedlichen Erfahrungen, die ich bei Alexander-Technik Lehrern anderer Traditionen machen konnte.

Das Besondere der Alexander Arbeit liegt für mich im bewusst gelebten Zusammenhang von Haltung und Verhalten, Denken und Handeln. Deshalb betone ich so sehr die Verfeinerung der kinästhetischen Wahrnehmung, die oft unzuverlässig, aber anders als Hören und Sehen, durch technische Mittel nicht zu ersetzen ist.

Als Alexander-Technik Lehrer sind wir besonders geschult, mit unseren Händen Erfahrungen zu vermitteln und Veränderungsprozesse zu begleiten – nicht zur bloßen Selbst-Optimierung. Wird die Entfaltung eigener Fähigkeit zum Wohl der Allgemeinheit genutzt, haben wir hoffentlich eine Chance, die Probleme unserer Gesellschaften zu lösen. Ich wünsche mir, dass gesundes Selbstvertrauen zu mehr Offenheit und Mitmenschlichkeit führt.

Die Tragödie des letzten Jahres erinnert an die Zeit, als F.M. Alexander seine Methode verfeinerte und unter dem Einfluss akademisch gebildeter Unterstützer wie John Dewey und Aldous Huxley ausformulierte. Wenn er geglaubt haben mochte, mehr Bewusstheit könnte die Menschheit verbessern und die Welt retten, musste er stattdessen den Weg vom 1. in den 2. Weltkrieg erleben. Trotzdem sollten wir denen Dank und Respekt zollen, die seine Konzepte  lebendig gehalten haben und selber Verantwortung für mitmenschlichen Zusammenhalt übernehmen.

„Das Leben hat den Planeten nicht durch Gefechte erobert,
sondern durch netzwerken.“

Lynn Margulis (1938 – 2012)

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